Parkinson

Parkinson ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, verursacht durch den Verlust von Nervenzellen im Gehirn, die Dopamin produzieren. Dopamin steuert Bewegungen und Emotionen, und sein Mangel führt zu Symptomen wie Zittern, Bradykinese (verlangsamte Bewegungen) sowie Gleichgewichts- und Haltungsproblemen.

Parkinson betrifft meist Menschen über 60, kann aber auch Jüngere treffen. Die Ursachen sind nicht vollständig verstanden, doch Expert:innen vermuten begünstigende Faktoren, die in diesem Artikel erläutert werden. Obwohl Parkinson nicht heilbar ist, gibt es Behandlungen, die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern. Einige dieser Optionen werden in einem eigenen Kapitel vorgestellt, um Betroffenen und ihren Familien Orientierung zu bieten.

vgl. Gesunheit.GV.AT. Morbus Parkinson. (2025).https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/gehirn-nerven/parkinson.html, (Abgerufen 12.02.2025)

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Ursachen und Risikofaktoren

Genetische Faktoren

Parkinson kann durch genetische Faktoren beeinflusst werden. Gene wie LRRK2 und SNCA spielen dabei eine Rolle. Ein familiärer Hintergrund kann das Risiko erhöhen, dennoch ist die Krankheit meistens sporadisch und nicht nur durch Vererbung bedingt.

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Umweltfaktoren

Einige Umweltgifte wie Pestizide, Lösungsmittel und Schwermetalle können das Nervensystem schädigen und das Risiko für Parkinson erhöhen. Langzeitexposition kann zu Schäden an Nervenzellen in der Substantia nigra führen. Personen in der Landwirtschaft oder Industrie sind besonders gefährdet. Auch Rauchen könnte das Risiko beeinflussen.

Dopaminmangel durch Nervenzellschädigung

Parkinson entsteht, wenn Nervenzellen in der Substantia nigra absterben oder geschädigt werden. Diese Zellen produzieren Dopamin, einen wichtigen Botenstoff für Bewegungssteuerung und Koordination. Ein Mangel an Dopamin führt zu typischen Symptomen wie Zittern, verlangsamten Bewegungen und Gleichgewichtsproblemen. Die genaue Ursache für das Absterben dieser Zellen ist noch nicht vollständig geklärt.

Alter als Risikofaktor

Das Risiko, an Parkinson zu erkranken, steigt mit dem Alter. Die meisten Betroffenen sind über 60 Jahre alt, obwohl es auch jüngere Patienten gibt. Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Gehirns ab, geschädigte Nervenzellen zu reparieren. Dieser altersbedingte Abbau könnte eine Rolle in der Entstehung der Krankheit spielen.

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Entzündliche Prozesse und oxidative Schäden

Entzündungen und oxidativer Stress im Gehirn können zur Zerstörung von Nervenzellen beitragen. Bei Parkinson-Patienten treten vermehrt freie Radikale auf, die Nervenzellen schädigen können. Auch eine fehlgesteuerte Immunantwort mag eine Rolle spielen. Diese Prozesse könnten langfristig zur Degeneration der dopaminproduzierenden Zellen führen.

Forschung und zukünftige Erkenntnisse

Wissenschaftler:innen arbeiten daran, die genauen Ursachen von Parkinson besser zu verstehen. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Medikamente oder neue Therapieansätze helfen könnten, Nervenzellen zu schützen oder zu regenerieren. Früherkennung und vorbeugende Maßnahmen sind besonders wichtig für Risikogruppen. Menschen mit familiärer Vorbelastung oder Kontakt zu schädlichen Umweltstoffen sollten regelmäßige Gesundheitschecks in Betracht ziehen.

Symptome

Tremor

Ein Tremor ist ein Zittern, das meist im Ruhezustand auftritt, vor allem in Händen, Armen, Beinen, Kopf oder Lippen. Er tritt oft verstärkt auf einer Körperseite auf und kann sich auf die andere ausbreiten. Tremor kann sich bei Anstrengung oder Stress verändern. Nicht alle Parkinson-Patient:innen zeigen dieses Symptom gleich stark, und das Auftreten von Zittern bedeutet nicht zwingend Parkinson. Tremor ist in der Regel nicht schmerzhaft, kann aber unangenehm sein und die feinmotorischen Fähigkeiten beeinträchtigen, wie das Halten von Gegenständen.

Brandykinese

Bradykinese bezieht sich auf verlangsamte Bewegungen und ist eines der Hauptmerkmale von Parkinson. Bewegungen können träge und schwierig auszuführen sein, und es kann länger dauern, einfache Aufgaben wie das Anziehen von Kleidung oder das Schreiben einer Notiz zu erledigen.

Steifheit

Steifigkeit oder Muskelrigidität tritt auf, wenn die Muskeln während der Bewegung widerstandsfähiger sind als normal. Dies kann dazu führen, dass sich die Bewegungen unbeholfen oder starr anfühlen. Schmerzen können ebenfalls in unterschiedlichem Maße durch die hohe Anspannung in den verschiedenen Muskelregionen auftreten.

Posturale Instabilität

Parkinson kann auch dazu führen, dass die Balance und Koordination beeinträchtigt werden und somit Haltungsinstabilitäten entstehen. Dies kann zu Problemen beim Stehen oder Gehen führen, die das Risiko von Stürzen erhöhen. Da Parkinson vor allem bei Menschen höheren Alters auftritt, ist ein verstärktes Sturzrisiko als eine ernstzunehmende Gefahr für die Mobilität der Patient:innen anzusehen.

Veränderungen im Gang

Menschen mit Parkinson können einen veränderten Gang haben, der als „Parkinson-Gang“ bezeichnet wird. Dieser Gang ist oft gebeugt, und die Schritte sind klein und vorsichtig. Die verschiedenen Einschränkungen der körperlichen Agilität, die Parkinson-Patient:innen erfahren, lässt sie oft vor dem Ausüben von wichtigen Trainingsübungen zurückschrecken. Eine gesunde Ermunterung und ein stetiger Beistand vonseiten der Angehörigen kann hier eine wichtige Stütze sein.

Diagnose

Anamnese und körperliche Untersuchung

Der erste Schritt bei der Diagnose von Parkinson ist eine gründliche Anamnese, gefolgt von einer körperlichen Untersuchung. Die Ärztin oder der Arzt wird nach Ihren Symptomen und Ihrer Krankheitsgeschichte fragen und eine körperliche Begutachtung durchführen, um Ihre Bewegungen, Reflexe und Koordination zu überprüfen. Weiters werden die Mediziner:innen auch einen speziellen Test durchführen, um das Vorhandensein von Tremor, Steifigkeit und einem langsamem Bewegungsfluss zu ermitteln.

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Neurologische Untersuchungen

In den meisten Fällen wird eine neurologische Untersuchung durchgeführt, um das Vorhandensein von Parkinson-Symptomen zu bestätigen. Diese Untersuchung umfasst eine Überprüfung der Muskelstärke und -Koordination, eine Überprüfung der Reflexe und eine Überprüfung der Empfindlichkeit gegenüber Berührung.

Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) können verwendet werden, um den Zustand des Gehirns zu überprüfen und mögliche strukturelle Anomalien identifizieren zu können. Diese Verfahren können auch dabei helfen, andere Erkrankungen, die Parkinson-ähnliche Symptome verursachen können, auszuschließen.

L-Dopa-Test

Ein L-Dopa-Test wird oft dann durchgeführt, wenn ein ziemlich deutlicher Verdacht auf Parkinson besteht. Bei L-Dopa handelt es sich um ein Medikament, das verwendet wird, um Parkinson-Symptome zu behandeln. Im Zuge eines L-Dopa-Tests werden Patient:innen mit dem Medikament behandelt. Folglich werden dann die Auswirkungen auf die zuvor auftretenden Symptome beobachtet. Sollten sich die Krankheitserscheinungen erfolgreich vermindern, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass tatsächlich Parkinson vorliegt.  

Kognitive Tests

Kognitive Tests können durchgeführt werden, um festzustellen, ob es Anzeichen von Gedächtnis- und kognitiven Beeinträchtigungen gibt, die mit Parkinson in Verbindung gebracht werden können.

Behandlung

Medikamentöse Behandlung

Parkinson ist eine komplexe Erkrankung, die meist medikamentös behandelt wird, um den Dopaminmangel im Gehirn auszugleichen. Medikamente wie Dopaminagonisten, Levodopa-Präparate und MAO-B-Hemmer lindern Symptome und hemmen den Dopaminabbau. Levodopa, oft mit Carbidopa oder Benserazid kombiniert, kann jedoch Nebenwirkungen wie Übelkeit verursachen.

Die Therapie muss individuell angepasst und überwacht werden. Bei Nebenwirkungen sollten Patienten sofort ihren Arzt informieren. Bei starken Nebenwirkungen oder mangelnder Wirksamkeit kann eine tiefe Hirnstimulation als Alternative in Betracht gezogen werden.

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Nicht-Medikamentöse Behandlung

Neben der medikamentösen Therapie gibt es verschiedene nicht-medikamentöse Behandlungen für Parkinson, die Symptome lindern und den Alltag erleichtern.

Physiotherapie verbessert bei HeldYn Mobilität und Muskulatur, reduziert Steifheit und Schmerzen. Die Ergotherapie unterstützt bei Alltagsaktivitäten wie Essen, Anziehen und Hygiene. HeldYn bietet beide Therapieformen an. Logopädie fördert Sprachqualität und hilft bei Schluckproblemen. Bewegungstherapien wie Tai Chi und Yoga steigern Flexibilität und entspannen Muskeln. Tiefe Hirnstimulation wird bei Versagen von Medikamenten oder starken Nebenwirkungen eingesetzt.

Die Wahl der Methoden sollte individuell und in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

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Vorsorge

Regelmäßige Bewegung

Moderate körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen können das Parkinson-Risiko um bis zu 40% senken.

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Gesunde Ernährung:

Eine Diät, reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Eiweiß und gesunden Fetten ist empfohlen. Minimierung von verarbeiteten Lebensmitteln und Zucker wird ebenfalls nahegelegt.

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Vermeidung von Umweltgiften

Kontakt mit Pestiziden, Herbiziden und Lösungsmitteln sollte vermieden werden. Rauchen erhöht ebenfalls das Risiko signifikant.

Schutz des Gehirns

Geistige Aktivitäten wie Lesen und Schreiben sowie das Erlernen neuer Fähigkeiten können schützend wirken. Ebenso ist der Schutz des Kopfes vor Verletzungen wichtig.

Stressreduktion

Techniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, Stress zu reduzieren und somit das Risiko für Parkinson zu mindern.

Schlussfolgerung

Eine Parkinson-Diagnose ist beängstigend und verunsichernd, da die Krankheit komplex ist und die Symptome das Leben beeinträchtigen können. Es gibt jedoch medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapieoptionen sowie Unterstützungsangebote wie Online-Foren und Support-Gruppen, die die Lebensqualität verbessern und den Alltag erleichtern können. Die Parkinson-Forschung macht Fortschritte, doch bleibt die Erkrankung unheilbar, und es ist entscheidend, die Forschung und Aufklärungsarbeit zu intensivieren. Eine bessere Aufklärung kann Stigmatisierung reduzieren, das Verständnis für Betroffene schärfen und die Lebensqualität verbessern, indem das Bewusstsein für Parkinson erhöht und die Forschung unterstützt wird.