Osteoporose

Osteoporose ist – wie die Bezeichnung schon vermuten lässt – eine Erkrankung, bei der die Knochenmasse abnimmt und die Knochenstruktur geschwächt wird. In weiterer Folge erhöht Osteoporose das Risiko von Knochenbrüchen, insbesondere an Wirbelkörpern, Hüfte und Handgelenk.

Osteoporose ist eine der häufigsten Erkrankungen des Skelettsystems und betrifft vor allem ältere Menschen, insbesondere Frauen nach den Wechseljahren. Die Erkrankung verursacht oft keine Symptome, bis es zu einem Knochenbruch kommt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Osteoporose sind somit umso wichtiger, um Knochenbrüche zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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Formen von Osteoporose

Es gibt verschiedene Formen von Osteoporose, die sich je nach Ursache, Schweregrad und betroffener Altersgruppe unterscheiden. In diesem Abschnitt werden die zwei wichtigsten Formen von Osteoporose erläutert, ihre Ursachen und Merkmale beschrieben und die verfügbaren Behandlungsoptionen diskutiert.

Primäre Osteoporose

Die primäre Osteoporose ist die häufigste Form der Erkrankung und tritt meist im Alter ohne andere Vorerkrankungen auf. Es gibt zwei Haupttypen von primärer Osteoporose: die postmenopausale Osteoporose und die altersbedingte Osteoporose.

Postmenopausale Osteoporose

Osteoporose ist eine Krankheit, die durch den Verlust von Knochenmasse und -Qualität gekennzeichnet ist und vor allem ältere Frauen betrifft. Sie kann zu schweren Brüchen führen. Risikominimierung ist möglich durch gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Medikamenteneinnahme, Nichtrauchen und mäßigen Alkoholkonsum. Risikopersonen sollten sich über Präventions- und Behandlungsoptionen informieren und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen.

Altersbedingte Osteoporose

Die altersbedingte Osteoporose ist die zweite Hauptform der primären Osteoporose und tritt bei Menschen im Alter von 70 Jahren und älter auf. Im Alter nimmt die Knochenmasse ab und die Knochen werden schwächer, was das Risiko für Knochenbrüche erhöht. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, obwohl Frauen aufgrund ihrer geringeren Knochenmasse ein höheres Risiko haben.

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Sekundäre Osteoporose

Sekundäre Osteoporose, die etwa 20 Prozent aller Osteoporosefälle ausmacht, wird durch bestimmte Krankheiten oder Medikamente verursacht und kann in jedem Alter auftreten. Zu den Hauptursachen zählen:

  • Langzeiteinnahme von Kortikosteroiden, die bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Asthma und rheumatoider Arthritis verwendet werden und Knochenabbau beschleunigen können.
  • Gastrointestinale Erkrankungen wie Morbus Crohn und Zöliakie, die die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen und das Osteoporoserisiko erhöhen.
  • Endokrine Erkrankungen wie Hyperparathyreoidismus und Diabetes, die Knochenmasse reduzieren können.
  • Chronische Nierenerkrankungen, die durch eine beeinträchtigte Kalziumregulierung Knochenverlust verursachen.
  • Rheumatoide Arthritis und bestimmte Krebsbehandlungen, die zu erhöhtem Knochenabbau führen.

Ursachen und Risikofaktoren

Alter

Das Alter ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Osteoporose. Die Knochenmasse erreicht normalerweise im Alter von 25-30 Jahren ihren Höhepunkt und beginnt dann langsam abzunehmen. Bei Frauen beschleunigt sich der Abbau der Knochenmasse nach den Wechseljahren aufgrund des verminderten Östrogenspiegels. Bei Männern tritt der Abbau der Knochenmasse langsamer auf, beginnt aber normalerweise im Alter von etwa 70 Jahren.

Hormone

Ein Hormonungleichgewicht kann dazu führen, dass der Knochenabbau beschleunigt wird und weniger Knochenmasse produziert wird. Bei Frauen ist dies nach den Wechseljahren aufgrund des niedrigeren Östrogenspiegels häufiger der Fall (Menopause). Auch eine operative Entfernung der Eierstöcke kann Osteoporose begünstigen. Männer können ebenfalls aufgrund eines niedrigeren Testosteronspiegels ein höheres Risiko tragen.

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung, insbesondere eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D, ist entscheidend für die Knochengesundheit. Ein Mangel an diesen Nährstoffen sowie Untergewicht (insbesondere in jungen Jahren) kann zu einem beschleunigten Knochenabbau und einer geringeren Knochenmasse führen.

Genetik

Die Genetik kann ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Osteoporose spielen. Es gibt bestimmte Gene, die mit einem höheren Risiko für Osteoporose in Verbindung gebracht werden. Wenn Osteoporose in der Familie vorkommt, ist das Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankung ebenfalls höher. So kann die Mutation des LRP5-Gens zu einem erhöhten Risiko für Osteoporose führen.

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Lebensstil

Bestimmte Verhaltensweisen und Lebensstilfaktoren können das Risiko für Osteoporose erhöhen. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum begünstigen die Entwicklung der Erkrankung. Bewegungsmangel kann ebenfalls das Risiko für Osteoporose erhöhen, da die Knochen nicht ausreichend belastet werden.

Medikamente

Einige Medikamente können den Knochenabbau beschleunigen und das Risiko für Osteoporose erhöhen. Dazu zählen beispielsweise Glukokortikoide, die bei einer Vielzahl von Erkrankungen wie Asthma, rheumatoider Arthritis und Lupus eingesetzt werden. Diese Medikamente können die Knochenbildung hemmen und somit den Knochenabbau beschleunigen.

Krankheiten

Bestimmte Krankheiten können das Risiko für Osteoporose erhöhen. Dazu gehören Erkrankungen, die den Hormonhaushalt beeinflussen, wie beispielsweise Hyperthyreose und Hyperparathyreoidismus. Auch Erkrankungen, die die Aufnahme von Nährstoffen im Darm beeinträchtigen, wie beispielsweise Zöliakie oder Morbus Crohn, können das Risiko für Osteoporose erhöhen. So haben beispielweise Frauen mit PCOS (polyzystisches Ovarialsyndrom) ein höheres Risiko für Osteoporose aufgrund eines Hormonungleichgewichts.

vgl. Gesundheit.GV.AT. (2025). Osteoporose: Was ist das? https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/koerper/osteoporose/formen.html

Symptome

Verlust der Körpergröße

Menschen mit Osteoporose können aufgrund von Wirbelkörperfrakturen an Körpergröße verlieren. Wenn mehrere Wirbel betroffen sind und einsinken, kann dies sogar zu einer signifikanten Reduktion der Körpergröße führen.

Rückenschmerzen

Diese treten häufig als erstes Symptom auf. Osteoporose im Rücken kann zu Schmerzen und Unbehagen führen. Rückenschmerzen können dabei durch Knochenbrüche oder Veränderungen in der Knochenstruktur verursacht werden. Handelt es sich um osteoporotischen Wirbelbruch, spricht man auch von osteoporotischem Rückenschmerz.

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Körperhaltung

Menschen mit Osteoporose können eine abgerundete Körperhaltung oder einen Buckel (Kyphose) bzw. einen Witwenbuckel (Hyperkyphose) entwickeln, der durch Wirbelkörperfrakturen verursacht wird.

Zahnverlust

Eine Verringerung der Knochendichte kann auch zu einem Verlust von Zähnen führen. Die Knochen im Kiefer können schwächer werden und den Zähnen nicht mehr ausreichend Halt geben.

Brüchige Nägel

Menschen mit Osteoporose können brüchige Nägel entwickeln, die leicht brechen oder sich ablösen können.

Tannenbaum-Effekt

Der Tannenbaum-Effekt bei Osteoporose beschreibt eine veränderte Knochenstruktur, die einem auf dem Kopf stehenden Tannenbaum ähnelt. Normalerweise feine, verzweigte Knochenbälkchen sind stark vermindert oder unterbrochen, was auf Röntgenbildern oder Knochendichtemessungen sichtbar ist. Dieser Effekt, der bei fortgeschrittener Osteoporose auftritt, ist ein wichtiger Indikator für die Schwere der Erkrankung. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Fortschreiten der Osteoporose verlangsamen und das Risiko für Knochenbrüche reduzieren. Symptome können auch auf andere Erkrankungen hinweisen, daher ist eine ärztliche Abklärung wichtig.

Diagnose

Anamnese

Eine sorgfältige Anamnese ist der erste Schritt bei der Diagnose von Osteoporose. Die Ärztin oder der Arzt wird nach Symptomen wie Knochenbrüche, Rückenschmerzen oder Körpergrößenverlust fragen. Außerdem werden Informationen zu Risikofaktoren, Familiengeschichte, Ernährungsgewohnheiten, körperlicher Aktivität und Medikamenteneinnahmen eingeholt.

Knochenmineraldichte-Messung (DXA oder Osteodensitometrie)

Die Knochenmineraldichte-Messung (DXA = Dual Energy X-Ray Absorptiometry) ist der häufigste Test zur Diagnose von Osteoporose. DXA misst die Knochenmineraldichte (BMD) mittels Röntgenstrahlung, üblicherweise an Hüfte und Wirbelsäule. Die Ergebnisse werden als T-Werte angegeben, wobei ein T-Wert von -1 bis +1 normal ist und -2,5 oder weniger auf Osteoporose hinweisen kann.

Stadien der OsteoporoseKnochenmineraldichte (T-Score)
NormalT-Score > -1
Osteopenie-2.5 < T-Score < -1
OsteoporoseT-Score ≤ -2.5
Schwere OsteoporoseT-Score ≤ -2.5 mit Fraktur

Klinische Risikofaktoren

Neben der Knochenmineraldichte-Messung kann die Ärztin oder der Arzt auch klinische Risikofaktoren berücksichtigen, um das Risiko für Osteoporose abzuschätzen. Dazu zählen unter anderem das Alter, das Geschlecht, die Familiengeschichte, eine frühere Fraktur, Rauchen, Alkoholkonsum, mangelnde körperliche Aktivität und eine schlechte Ernährung.

Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) können ebenfalls bei der Diagnose von Osteoporose eingesetzt werden. Diese Verfahren können unter anderem helfen, Knochenbrüche oder Veränderungen im Knochengewebe zu erkennen.

Laboruntersuchungen

Laboruntersuchungen können ebenfalls zur Diagnose von (sekundärer) Osteoporose beitragen. Bluttests können beispielsweise Informationen über den Kalzium- und Vitamin-D-Spiegel liefern, die für die Knochengesundheit wichtig sind. Auch andere Blutwerte wie das Parathorm on (PTH) können gemessen werden, um festzustellen, ob eine Störung des Kalziumstoffwechsels vorliegt, die in weiterer Folge Osteoporose verursachen könnte.

Behandlung

Medikamentöse Behandlung

Die medikamentöse Behandlung von Osteoporose reduziert Knochenverlust und Frakturrisiken. Zugelassene Medikamente umfassen Bisphosphonate, Denosumab, Hormonersatztherapie und Teriparatid.

Bisphosphonate, oft verschrieben, hemmen die Aktivität von Knochenabbauzellen. Denosumab, ein Antikörper, wird alle sechs Monate injiziert und unterdrückt ebenfalls den Knochenabbau. Hormonersatztherapie gleicht Östrogenmangel nach der Menopause aus, Teriparatid, ein Parathormon-Analogon, fördert den Knochenwachstum und wird täglich injiziert, hauptsächlich bei schwerer Osteoporose.

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Bewegung

Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil der Osteoporose-Behandlung, da sie Knochenverlust reduzieren und Knochenstärke verbessern kann. Effektiv sind vor allem Krafttraining, das große Muskelgruppen beansprucht, und Ausdauertraining für das Herz-Kreislauf-System. Ein ausgebildeter Physiotherapeut kann ein individuell angepasstes Trainingsprogramm entwickeln.

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Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist für die Behandlung von Osteoporose entscheidend. Kalzium und Vitamin D sind wichtig für die Knochengesundheit, wobei Kalzium die Knochenbildung unterstützt und Vitamin D die Kalziumaufnahme und den Knochenstoffwechsel fördert. Milchprodukte, grünes Gemüse, Sonnenexposition und fetter Fisch sind gute Quellen. Die Dosierung von Nahrungsergänzungsmitteln sollte immer mit einem Arzt abgesprochen werden, um Überdosierung zu vermeiden.

Schlussfolgerung

Osteoporose ist eine häufige Erkrankung, die durch einen Verlust an Knochenmasse und eine Verschlechterung der Knochenqualität gekennzeichnet ist. Sie tritt häufig bei älteren Menschen, insbesondere bei Frauen, auf und kann zu schweren Knochenbrüchen führen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können dazu beitragen, das Risiko für Osteoporose zu reduzieren. Zusätzlich können Medikamente und andere Maßnahmen wie Rauchverzicht, Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum und Stürzen sowie regelmäßige Knochendichtemessungen dazu beitragen, Osteoporose zu verhindern oder zu behandeln. Es ist wichtig, dass Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Osteoporose haben, sich über die Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten informieren und gegebenenfalls mit einem Arzt oder mit einer Ärztin.