Hörstörungen im Alter

Das Hören ist ein zentraler Sinn, der tägliche Kommunikation und Interaktion ermöglicht, Musik und Naturklänge erlebbar macht und vor Gefahren warnt. Mit dem Alter kann das Gehör beeinträchtigt werden. In Österreich sind etwa 1,1 Millionen der 1,8 Millionen Menschen ab 65 Jahren schwerhörig, davon leiden 220.000 unter einem schweren Hörverlust ab 65 Dezibel, der nicht allein durch Hörgeräte korrigierbar ist. Hörstörungen im Alter beeinflussen das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität, was sie für Betroffene sowie deren Familien und Freund:innen relevant macht.

HeldYn steht Ihnen dabei als verlässlicher Partner zur Seite. Mit einem umfassenden Verständnis für die Herausforderungen bei Hörstörungen bietet HeldYn individuell abgestimmte Unterstützung und Lösungen an. Unser Ziel ist es, Ihnen nicht nur Informationen zu bieten, sondern auch praktische Hilfe, die es Ihnen ermöglicht, trotz Hörbeeinträchtigungen ein aktives und erfülltes Leben zu führen.

Science. (2023). Menschen über 65 Jahren mit Hörverlust oft unterversorgt. https://science.apa.at/power-search/7769006424675798437 (Abgerufen: 17.10.2023)

Bei HeldYn stehen Sie im Mittelpunkt: Wir verbinden Sie mit einfühlsamen Pflege- und Betreuungsdienstleistern, die Ihnen im Alltag liebevoll zur Seite stehen. Gerade für Menschen, die mit einer Krankheit konfrontiert sind, ist verlässliche Unterstützung von Familie, Freund:innen und erfahrenen Gesundheitsdienstleister:innen von unschätzbarem Wert. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Sie sich gut begleitet und verstanden fühlen. Rufen Sie uns unverbindlich unter 0660-7351133 an für mehr Informationen – wir freuen uns darauf, für Sie da zu sein!

Was sind Hörstörungen?

Hörstörungen treten auf, wenn es eine Beeinträchtigung in einem oder mehreren Teilen des Gehörsystems gibt, dazu gehören das Außenohr, das Mittelohr, das Innenohr, der Hörnerv und das Gehirn. Die Störungen können in ihrer Intensität variieren, von leicht bis schwer, und können entweder vorübergehend oder dauerhaft sein. Je nach Ursache der Hörstörung können bestimmte Frequenzen oder Tonhöhen betroffen sein, was das Verstehen von Gesprächen oder das Hören von bestimmten Geräuschen erschwert.

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Welche Arten von Hörstörungen treten im Alter auf?

Schallleitungsschwerhörigkeit

Diese Form der Schwerhörigkeit entsteht, wenn im Ohr etwas den normalen Durchgang von Geräuschen behindert. Das führt dazu, dass Töne nicht korrekt vom Außen- und Mittelohr zum Innenohr weitergeleitet werden. Mögliche Ursachen sind Verstopfungen durch Ohrenschmalz, Infektionen oder Verletzungen des Trommelfells. Glücklicherweise kann diese Art von Schwerhörigkeit oftmals medizinisch oder chirurgisch behandelt werden

vgl. Kind. (2023). Was ist Schwerhörigkeit? Die verschiedenen Arten im Überblick. https://www.kind.com/de-at/magazin/schwerhoerigkeit/ (Abgerufen: 17.10.2023)

Schallempfindungsschwerhörigkeit

Hierbei liegt das Problem im Innenohr oder am Hörnerv. Obwohl Schallwellen korrekt bis zum Innenohr gelangen, werden sie dort nicht richtig verarbeitet. Es ist die häufigste Art von dauerhafter Hörstörung. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Lärmschäden über bestimmte Medikamente bis hin zum natürlichen Alterungsprozess.

vgl. Kind. (2023). Was ist Schwerhörigkeit? Die verschiedenen Arten im Überblick. https://www.kind.com/de-at/magazin/schwerhoerigkeit/ (Abgerufen: 17.10.2023)

Kombinierte Schwerhörigkeit

Diese Art von Schwerhörigkeit kombiniert Merkmale sowohl der Schallleitungsschwerhörigkeit als auch der Schallempfindungsschwerhörigkeit. Das bedeutet, dass sowohl Bereiche des Innenohrs als auch des Mittel- oder Außenohrs beeinträchtigt sein können.

vgl. Kind. (2023). Was ist Schwerhörigkeit? Die verschiedenen Arten im Überblick. https://www.kind.com/de-at/magazin/schwerhoerigkeit/ (Abgerufen: 17.10.2023)

Ursachen und Risikofaktoren

Presbyakusis – Altersbedingter Hörverlust

Mit fortschreitendem Alter erleiden viele Menschen einen natürlichen Abbau der Hörfähigkeit, bekannt als Presbyakusis oder altersbedingter Hörverlust, der sich meist ab dem 50. Lebensjahr bemerkbar macht. Die Ursachen liegen in den Alterungsprozessen des Innenohrs, wo Zellen, die Schallwellen in elektrische Impulse umwandeln, an Funktion verlieren. Besonders hohe Frequenzen sind oft zuerst betroffen, was das Verstehen von hohen Tönen und manchen Gesprächen erschwert.

vgl. Flöer, K. (2023). Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis). https://www.pflege.de/krankheiten/altersschwerhoerigkeit/ (Abgerufen: 17.10.2023)

Einfluss äußerer Faktoren

  • Lärmexposition: Langjährige Belastung durch Lärm, sei es im Berufsalltag oder durch Freizeitaktivitäten, kann das Gehör schädigen. 
  • Medikamente: Einige Medikamente haben nachweislich einen negativen Einfluss auf das Hörvermögen. 
  • Alkohol und Rauchen: Übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen können das Gehör beeinträchtigen und sich negativ auf den Hörsinn auswirken.
  • Verletzungen und Infektionen: Akute Schäden, sei es durch Verletzungen oder Infektionen, können zu bleibenden Hörstörungen führen. 
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Erbliche Faktoren

Viele Hörminderungen sind erblich bedingt. Wenn in der Familie bereits Fälle von Schwerhörigkeit aufgetreten sind, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Vererbung. Dies kann oft der Grund für Schwerhörigkeit bei Kindern sein.

vgl. Amplifon. (2023). Wie eine Hörminderung entsteht? https://www.amplifon.com/de-ch/hoerverlust-erkennen/ursachen-von-hoerverlust (Abgerufen: 17.10.2023)

Symptome

Hörstörungen können sich auf verschiedene Weise manifestieren. Die Symptome variieren je nach Art und Grad der Hörstörung sowie nach der betroffenen Person. Hier sind die häufigsten Anzeichen und Symptome, auf die man achten sollte:

Erste Anzeichen und alltägliche Situationen

Die ersten Hinweise auf eine beginnende Hörstörung sind meist subtil. Es kann sein, dass man die Fernseh- oder Radiolautstärke häufiger als gewöhnlich erhöhen muss. Oder man bemerkt, dass es schwierig wird, in lauten Umgebungen wie Restaurants oder Familienfeiern Gesprächen zu folgen. Ein weiteres Zeichen kann sein, dass man häufiger nachfragt oder sich bittet, etwas zu wiederholen.

Körperliche und emotionale Symptome

Neben hörbezogenen Anzeichen gibt es physische und emotionale Symptome, die mit Hörstörungen verbunden sein können. Tinnitus, ein ständiges oder periodisches Klingeln im Ohr, Schwindel oder ein Druckgefühl im Ohr sind mögliche Begleitsymptome. Auch Frustration bei Gesprächen, das Gefühl der Isolation und das Vermeiden sozialer Situationen können auf eine Hörbeeinträchtigung hinweisen.

vgl. Flöer, K. (2023). Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis). https://www.pflege.de/krankheiten/altersschwerhoerigkeit/ (Abgerufen: 17.10.2023)

Diagnose

Die genaue Diagnose einer Hörstörung ist entscheidend für die Auswahl der richtigen Behandlung. Hier werden verschiedene diagnostische Verfahren beschrieben, die dabei helfen, das Ausmaß und die Art der Hörbeeinträchtigung festzustellen.

Anamnese und klinische Untersuchung

Vor jeglichen Tests wird die Ärztin oder der Arzt ein ausführliches Gespräch mit der Patientin oder dem Patienten führen, um mehr über die Symptome und mögliche Ursachen zu erfahren. Dabei wird auch nach früheren Ohrenerkrankungen, Lärmexpositionen oder familiärer Vorbelastungen gefragt. Eine gründliche Untersuchung des Ohrs kann physische Anomalien oder Blockaden wie Ohrenschmalz identifizieren.

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Ton- und Sprachaudiometrie

Die Tonaudiometrie ist der Standardtest zur Messung des Hörvermögens. Hierbei werden Töne verschiedener Frequenzen und Lautstärken präsentiert, um die leiseste Lautstärke zu bestimmen, die eine Person hören kann. Bei der Sprachaudiometrie hingegen wird getestet, wie gut eine Person Worte bei verschiedenen Lautstärken verstehen kann.

Hirnstammaudiometrie (BERA)

Die Hirnstammaudiometrie, auch bekannt als BERA (Brainstem Evoked Response Audiometry), ist eine Methode zur Messung der elektrischen Aktivität des Hörnervs und des Hirnstamms in Reaktion auf Schallreize. Dieser Test gibt Aufschluss darüber, ob die Schallwellen korrekt durch den Hörnerv ins Gehirn weitergeleitet werden.

Behandlung

Je nach Art und Schwere der Hörstörung gibt es verschiedene Behandlungsansätze. Diese sind einige der häufigsten Methoden zur Behandlung von Hörstörungen:

Medikamentöse Behandlung

Einige Hörstörungen, besonders solche, die durch Infektionen oder Entzündungen verursacht werden, können medikamentös mit Antibiotika oder entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden. Bei durch Medikamente verursachten Hörstörungen kann eine Dosisanpassung oder ein Medikamentenwechsel notwendig sein.

Hörgeräte

Für viele Menschen mit Schwerhörigkeit sind Hörgeräte die erste Anlaufstelle. Diese kleinen elektronischen Geräte verstärken den Schall, um das Hören zu erleichtern. Dank fortschreitender Technologie werden sie immer kleiner, leistungsstärker und diskreter.

Cochlea-Implantate

Für Menschen, bei denen Hörgeräte nicht ausreichend helfen, kann ein Cochlea-Implantat in Betracht gezogen werden. Es handelt sich um ein chirurgisch eingesetztes Gerät, das den Hörnerv direkt stimuliert und so das Hören ermöglicht.

Hörtrainings und Rehabilitation

Hörtrainings können helfen, das Hörvermögen zu verbessern, indem sie das Gehirn trainieren, Schallinformationen effektiver zu nutzen. Besonders nach dem Einsatz von Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten kann ein solches Training sinnvoll sein.

Vorsorge

Der Schutz des Gehörs und die Anpassung des Lebensstils sind entscheidend, um Hörstörungen im Alter zu vermindern oder zu verlangsamen. Hier sind einige wichtige Aspekte und Empfehlungen, wie Sie sich proaktiv um Ihre Ohren kümmern können.

Lärmreduktion

Exposition gegenüber lauten Geräuschen ist eine der Hauptursachen für Hörstörungen. Sei es auf Konzerten, bei der Arbeit oder durch geräuschintensive Hobbys – es ist entscheidend, das Gehör zu schützen. Der Einsatz von Ohrstöpsel oder schallreduzierende Kopfhörer bei lauten Aktivitäten und der Abstand von lauten Geräuschquellen können Abhilfe verschaffen.

Regelmäßige Hörtests

Ein proaktiver Ansatz zur Überwachung der Hörfähigkeit ist der Schlüssel zur Früherkennung. Regelmäßige Hörtests können Veränderungen im Hörvermögen frühzeitig erkennen und ermöglichen eine schnelle Intervention.

Vermeidung von ototoxischen Medikamenten

Einige Medikamente können das Gehör schädigen. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mögliche Nebenwirkungen und fragen Sie nach Alternativen, wenn Sie Bedenken haben.

vgl. Lustig, L. R. (2021). Durch Arzneimittel verursachte Erkrankungen des Ohrs. https://www.msdmanuals.com/de/heim/hals-,-nasen-und-ohrenerkrankungen/erkrankungen-des-innenohrs/durch-arzneimittel-verursachte-erkrankungen-des-ohrs (Abgerufen: 23.10.2023)

Schlussfolgerung

Hörstörungen beeinträchtigen im Alter stark die Lebensqualität. In Österreich sind etwa 1,1 Millionen Über-65-Jährige schwerhörig, davon leiden 220.000 unter schwerem Hörverlust. HeldYn bietet Betroffenen und ihren Familien maßgeschneiderte Unterstützung für ein aktives Leben. Die Behandlung variiert von medikamentösen Maßnahmen bis hin zu Hörgeräten, Cochlea-Implantaten und Operationen, unterstützt durch regelmäßige Hörtests und präventive Lärmreduktion.