Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt (medizinisch: Myokardinfarkt oder Koronarinfarkt) ist eine akute medizinische Notlage, bei der die Durchblutung eines Teils des Herzmuskels (Myokard) aufgrund eines Blutgerinnsels in einem der Herzkranzgefäße unterbrochen wird. Diese Blockade führt dazu, dass der betroffene Herzmuskelbereich nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und sich nicht mehr an der Pumparbeit des Herzens beteiligen kann. Falls es nicht gelingt, das Gefäß rechtzeitig zu öffnen, können Teile des Herzmuskels absterben und Narbengewebe entsteht.

In Industrienationen gehört der Herzinfarkt zu den führenden Todesursachen. Jährlich erleiden etwa 20.000 Menschen in Österreich einen akuten Herzinfarkt, wobei Männer und ältere Personen häufiger betroffen sind als Frauen und Jüngere.

vgl. Herzschlag. (2016). Herz-Kreislauf-Erkrankungen. https://www.herzschlag-info.at/erkrankungen/herz-kreislauf-erkrankungen#:~:text=In%20%C3%96sterreich%20haben%20rund%2020.000,Frauen%2C%20%C3%84ltere%20h%C3%A4ufiger%20als%20J%C3%BCngere. (Abgerufen 25.02.2025)

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Arten von Herzinfarkten

ST-Hebungs-Infarkt (STEMI)

Ein ST-Hebungs-Infarkt, auch STEMI genannt, ist eine der schwersten Formen von Herzinfarkten. Er tritt auf, wenn eine plötzliche Blockade in einer der großen Koronararterien vorliegt, die das Herz mit Blut und Sauerstoff versorgen. Dies führt zu einem starken Abfall des Blutflusses und kann zu einem schnellen und schwerwiegenden Schaden im Herzmuskel führen.

Nicht-ST-Hebungs-Infarkt (NSTEMI)

Ein Nicht-ST-Hebungs-Infarkt, auch NSTEMI genannt, ist eine Art von Herzinfarkt, bei der ein Teil des Herzmuskels nicht vollständig abstirbt, sondern nur unzureichend mit Blut versorgt wird. Im Gegensatz zu einem ST-Hebungs-Infarkt, bei dem es zu einer Veränderung des elektrischen Signals auf dem EKG kommt, bleibt das elektrische Signal bei einem NSTEMI unverändert.

Unvollständiger Infarkt (MINOCA)

Ein unvollständiger Infarkt, auch MINOCA (Myocardial Infarction with Non-Obstructive Coronary Arteries) genannt, ist eine Art von Herzinfarkt, bei dem keine Abnormalitäten oder Engstellen in den Herzkranzgefäßen gefunden werden, obwohl die Symptome eines Herzinfarkts vorliegen. Es ist eine relativ seltene Form von Herzinfarkt, die jedoch immer häufiger diagnostiziert wird, da verbesserte diagnostische Methoden zur Verfügung stehen.

Konstriktiver Infarkt

Ein konstriktiver Infarkt, auch als chronische koronare Herzerkrankung bekannt, ist ein Herzinfarkt, bei dem die Koronararterien, die das Herz mit Blut und Sauerstoff versorgen, verengt oder blockiert sind. Dies kann zu einer eingeschränkten Durchblutung des Herzens und zu einer beeinträchtigten Funktion des Herzmuskels führen.

Infarkt des linken Ventrikels

Ein Infarkt des linken Ventrikels ist ein schwerwiegender Zustand, bei dem ein Teil des Herzmuskels infolge einer unzureichenden Durchblutung abstirbt. Dies ist ein besorgniserregendes Ereignis, da das linke Ventrikel die wichtigste Pumpkammer des Herzens ist und für den Transport des Blutes durch den Körper verantwortlich ist.

Ursachen und Risikofaktoren

Rauchen: Das Rauchen erhöht das Risiko eines Herzinfarkts aufgrund der negativen Auswirkungen auf die Durchblutung.

Bluthochdruck: Ein hoher Blutdruck erhöht das Risiko eines Herzinfarkts und anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Herzmuskel wird zunehmend verdickt und versteift, sodass die Pumpleistung beeinträchtigt wird.

Übergewicht: Übergewicht kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich eines erhöhten Risikos für einen Herzinfarkt.

Diabetes Mellitus: Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, insbesondere, wenn ihre Blutzuckerwerte nicht gut kontrolliert werden.

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Ungesunde Ernährung: Eine ungesunde Ernährung, die reich an Fett und Zucker ist, kann das Risiko eines Herzinfarkts erhöhen.

Bewegungsmangel: Ein mangelndes körperliches Training kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich eines erhöhten Risikos für einen Herzinfarkt.

Stress: Chronischer Stress kann das Risiko eines Herzinfarkts erhöhen, indem er zu hohem Blutdruck, einer erhöhten Herzfrequenz und einer erhöhten Konzentration von Stresshormonen führt.

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vgl. Schwabe Austria. (2025). Myokardinfarkt: Was Sie über den Herzinfarkt wissen müssen. https://www.schwabe.at/herzinfarkt/ /Abgerufen 25.02.2025)

Symptome

Häufige Anzeichen für einen Herzinfarkt sind Schmerzen oder ein ausgeprägtes Druck- bzw. Engegefühl hinter dem Brustbein. Diese Schmerzen können von starken, quälenden Schmerzen bis hin zu milden, drückenden Schmerzen reichen. Sie können in der Brust, im Rücken, in den Armen, im Kiefer, im Hals oder im Magen lokalisiert sein. Die Schmerzen können auch in andere Körperbereiche ausstrahlen, wie beispielsweise in die Schultern, den Nacken oder die linke Körperseite.

Ein weiteres häufiges Symptom ist Kurzatmigkeit, besonders während körperlicher Anstrengung oder in Ruhe. Andere Atembeschwerden wie Atemnot, Keuchen oder Luftnot können ebenfalls auftreten. Übelkeit, Erbrechen und Schwitzen sind weitere unspezifische Symptome eines Herzinfarkts.

Herzklopfen, Herzrasen oder Herzstolpern sind zudem weitere Symptome eines Herzinfarkts. Dies kann dazu führen, dass sich eine Person unsicher, ängstlich (Todesangst) oder schwindelig fühlt. Plötzliche Überanstrengung und extreme Müdigkeit können ebenfalls Zeichen eines Herzinfarkts sein.

Manche Menschen berichten konkret über ein Engegefühl in der Brust, das sich beispielsweise wie ein Gürtel anfühlt, der zu eng geschnallt wurde. Diese Enge kann auch in den Armen oder im Kiefer auftreten.

Diagnose

Die Diagnostik eines Herzinfarkts beginnt normalerweise mit einer gründlichen Anamnese, bei der typische Symptome wie starke Schmerzen im Brustbereich, Übelkeit, Schwitzen, Kurzatmigkeit und Atemnot abgefragt werden.

Nach der Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung, bei der das Herz und die Lunge abgehört und der Blutdruck gemessen wird.

Ein EKG (Elektrokardiogramm) ist ein weiteres wichtiges Diagnostikum, das die elektrischen Aktivitäten des Herzens aufzeichnet und Anzeichen für eine Durchblutungsstörung im Herzmuskel aufzeigen kann. Hierbei wird zwischen einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI) und einem Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) unterschieden.

Eine Blutuntersuchung, insbesondere eine Bestimmung des Troponins, ist ebenfalls hilfreich. Ein Anstieg des Troponins nach Beginn der Symptomatik ist beweisend für einen Herzinfarkt.

Die Pumpfunktion der linken Herzkammer kann durch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens beurteilt werden, um Bewegungsstörungen der betroffenen Herzteile zu identifizieren.

Bei diagnostiziertem Herzinfarkt erfolgt eine Bildgebung mittels Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiografie) oder Computertomografie (CT) des Herzens, um Durchblutung und Blockaden in den Herzkranzgefäßen zu ermitteln.

Es ist wichtig, bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sofort medizinische Hilfe zu suchen, da eine schnelle Behandlung entscheidend ist, um den Herzmuskel zu retten und weitere Schäden zu vermeiden.

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Behandlung

Der Herzinfarkt wird im Krankenhaus auf verschiedene Arten behandelt, abhängig von der Schwere des Infarkts und dem Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten. Ziel ist es, das verschlossene Herzkranzgefäß möglichst schnell wieder durchgängig zu machen und den Schaden am Herzmuskel so klein wie möglich zu halten.

Bei der Notfallversorgung wird zunächst der Kreislauf stabilisiert, die Schmerzen gelindert und Medikamente wie Aspirin verabreicht. Folgende Behandlungsmethoden können dann zum Einsatz kommen:

  • Primäre perkutane Koronarintervention (PCI): Dies ist ein invasives Verfahren, bei dem ein Ballonkatheter in die betroffene Koronararterie eingeführt wird, um das verengte Gefäß anhand einer Gefäßprothese (Stent) zu erweitern und die Durchblutung zu verbessern. Die PCI wird durchgeführt, wenn sie innerhalb von 90 bis 120 Minuten nach medizinischem Erstkontakt durchgeführt werden kann.
  • Lysetherapie: Sollte eine PCI in einem Zeitraum von 120 Minuten nicht möglich sein, kann die Lysetherapie als Alternative erfolgen. Dabei werden Wirkstoffe in die Armvene verabreicht, die das Blutgerinnsel auflösen sollen. Im Anschluss sollte die Patientin oder der Patient in ein Zentrum mit PCI-Bereitschaft verlegt werden.
  • Herzchirurgischer Eingriff: In manchen Fällen, wie bei einer Mitralklappeninsuffizienz oder einer Ventrikelseptumruptur, ist ein herzchirurgischer Eingriff notwendig.

Vorsorge

Änderung des Lebensstils

Ein wichtiger Schritt, um nach einem Herzinfarkt wieder fit zu werden, ist die Änderung des Lebensstils. Das bedeutet, dass man eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung in den Alltag integrieren muss. Es ist auch wichtig, schlechte Gewohnheiten wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zu vermeiden. Eine gesunde Lebensweise kann das Risiko von Folgeerkrankungen und weiteren Herzinfarkten verringern.

Medikamente einnehmen

Nach einem Herzinfarkt ist es oft notwendig, Medikamente einzunehmen. Diese können helfen, den Blutdruck zu senken, den Cholesterinspiegel zu regulieren und das Blut zu verdünnen. Es ist wichtig, dass man die Medikamente regelmäßig einnimmt und sich an die Anweisungen der Ärztin oder des Arztes hält.

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Rehabilitation

Eine Herzrehabilitation kann dabei helfen, nach einem Herzinfarkt wieder fit zu werden. In der Rehabilitation arbeitet man mit einem Team von Fachleuten zusammen, um die körperliche Fitness zu verbessern und das Risiko von Folgeerkrankungen zu verringern. Die Rehabilitation umfasst in der Regel eine Kombination aus körperlicher Therapie, Ernährungsberatung und psychologischer Unterstützung.

Stressmanagement

Stress kann das Risiko eines weiteren Herzinfarkts erhöhen. Nach einem Herzinfarkt ist es wichtig, dass Selbstmanagementtechniken und Entspannungstechniken erlernt werden, um Stress abzubauen. Yoga, Meditation, Progressive Muskelentspannung, tiefes Atmen und Achtsamkeitstechniken können helfen, Stress abzubauen und die körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern.

Körperliche Aktivität

Regelmäßige körperliche Aktivität ist wichtig, um nach einem Herzinfarkt wieder fit zu werden. Körperliche Aktivität kann dazu beitragen, die Herzfunktion zu verbessern, die Durchblutung zu steigern und das Risiko von Folgeerkrankungen zu verringern. Es ist wichtig, dass man sich langsam und schrittweise an das Training gewöhnt und dass man sich an die Anweisungen der Ärztin oder des Arztes hält.

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Kann man einen Herzinfarkt haben, ohne es zu merken?

Rund 80 Prozent der Männer und Frauen spüren bei einem Herzinfarkt einen 20 Minuten anhaltenden und meist starken Schmerz im Brustbereich. Obwohl viele Menschen denken, dass sie einen Herzinfarkt spüren würden, gibt es tatsächlich Fälle, in denen Menschen einen Herzinfarkt haben, ohne es zu merken.

Was ist ein stiller Herzinfarkt?

Ein stiller Herzinfarkt tritt auf, wenn ein Teil des Herzmuskels abstirbt, aber die oder der Betroffene keine Symptome bemerkt. Bei einem normalen Herzinfarkt spürt man oft starke Schmerzen oder ein Engegefühl im Brustkorb, Schmerzen im Arm, Rücken oder Kiefer, Kurzatmigkeit und Schwindel. Bei einem stillen Herzinfarkt fehlen diese offensichtlichen Symptome jedoch, und die oder der Betroffene kann sogar weiterhin normal funktionieren.

Schlussfolgerung

Herzinfarkte entstehen, wenn die Blutversorgung eines Teils des Herzmuskels durch ein Blutgerinnsel unterbrochen wird, was zu schwerwiegenden Schäden führen kann. In Industrienationen zählen sie zu den häufigsten Todesursachen, wobei insbesondere ältere Männer am stärksten betroffen sind. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Überlebenschancen zu verbessern und langfristige Schäden am Herzen zu minimieren.