Demenz ist eine fortschreitende Gehirnerkrankung, die Gedächtnisverlust, Verwirrung und kognitive Beeinträchtigungen verursacht. In Österreich sind laut der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft etwa 130.000 Menschen betroffen, mit einer Prognose von über 250.000 bis 2050.

Ein gesunder Lebensstil, wie regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, soziale Interaktionen und geistige Aktivitäten, kann das Risiko minimieren. Zudem sind Nicht-Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum sowie die Kontrolle von Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker wichtig. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von begünstigenden Erkrankungen wie Diabetes oder Depressionen sowie aktive Förderung der geistigen Gesundheit und Stressabbau sind entscheidend für die Prävention.

vgl. Alzheimer Gesellschaft. (2025). Demenz. https://alzheimer-gesellschaft.at/wp-content/uploads/2025/01/Buch_Demenz_1.Auflage_2022.pdf (Abgerufen 21.02.2025)

Bei HeldYn stehen Sie im Mittelpunkt: Wir verbinden Sie mit einfühlsamen Pflege- und Betreuungsdienstleistern, die Ihnen im Alltag liebevoll zur Seite stehen. Gerade für Menschen, die mit einer Krankheit konfrontiert sind, ist verlässliche Unterstützung von Familie, Freund:innen und erfahrenen Gesundheitsdienstleister:innen von unschätzbarem Wert. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Sie sich gut begleitet und verstanden fühlen. Rufen Sie uns unverbindlich unter 0660-7351133 an für mehr Informationen – wir freuen uns darauf, für Sie da zu sein!

Ursachen und Risikofaktoren

Genetische Faktoren

Gene wie APOE, PSEN1 und PSEN2 können das Alzheimer-Risiko erhöhen – vor allem bei familiärer Vorbelastung. Allerdings führt eine genetische Veranlagung nicht zwangsläufig zu Demenz, da auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Viele Menschen mit Risikogenen bleiben gesund, während manche ohne diese Prädisposition erkranken.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Kardiovaskuläre Gesundheit beeinflusst die kognitive Funktion und das Demenzrisiko. Herzerkrankungen, Bluthochdruck und hoher Cholesterinspiegel können die Gehirndurchblutung stören, was zu kognitiven Beeinträchtigungen führt. Besonders ältere Menschen sind betroffen, da kleine Gefäßschäden, Herzinfarkte und Schlaganfälle das Risiko erhöhen.

Bildungsstand

Der Bildungsstand beeinflusst das Demenzrisiko erheblich. Höher gebildete Personen haben seltener Demenz und mildere Symptome, da eine größere kognitive Reserve das Gehirn gegen Schäden schützt. Höhere Bildung führt auch zu gesünderem Lebensstil und mehr geistiger Aktivität, was beides das Risiko weiter senkt. Studien belegen, dass jede zusätzliche Bildungsstufe das Alzheimer-Risiko um 11% reduziert, mit einem bis zu 32% geringeren Risiko bei höher Gebildeten im Vergleich zu weniger Gebildeten.

Körperliche Aktivität

Körperliche Aktivität senkt das Demenzrisiko und mildert Symptome. Regelmäßiges Training verbessert die Durchblutung, fördert die Neubildung von Gehirnzellen, reduziert Stress und stärkt die Herzgesundheit. Eine Studie aus 2020 zeigt, dass regelmäßig aktive ältere Erwachsene ein deutlich geringeres Demenzrisiko haben. Bewegung hilft zudem, kognitive Fähigkeiten länger zu erhalten und die Selbstständigkeit zu fördern.

mobile ergotherapie wien_1

Ernährung

Ernährung beeinflusst die kognitive Funktion und das Demenzrisiko. Eine Ernährung, die reich an gesättigten Fetten, Zucker und raffinierten Kohlenhydraten ist, fördert Entzündungen und kardiovaskuläre Probleme, was das Risiko erhöht. Dagegen senkt eine kalorienarme, nährstoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkorn, Nüssen und Fisch signifikant das Demenzrisiko.

Soziale Interaktionen

Soziale Interaktionen senken das Demenzrisiko. Menschen mit starker sozialer Unterstützung und aktiven Netzwerken haben ein geringeres Risiko als isolierte Personen. Soziale Aktivitäten regen den Geist an, reduzieren Stress und fördern einen gesunden Lebensstil. Eine Studie aus 2018 zeigt, dass hoch integrierte Personen ein um 18 % geringeres Demenzrisiko haben.

mobile ergotherapie wien_1

Symptome

Einschränkung der Merkfähigkeit: Bei fast allen Betroffenen beobachtet, oft als erstes Symptom erkennbar. Betroffene vergessen kürzlich geschehene Ereignisse, verlieren den Gesprächsfaden, vergessen Termine und verlegen häufig Gegenstände.

Störung der räumlichen Orientierung: Anfangs treten Orientierungsprobleme in unbekannter Umgebung auf, später auch im gewohnten Umfeld, sodass Betroffene sich nicht mehr zurechtfinden.

Störungen des Zeiterlebens: Demenz-Patient:innen verlieren den Überblick über Wochentage, Monate oder Jahre und verwechseln zeitliche Abläufe sowie persönliche Beziehungen.

Einschränkung praktischer Fertigkeiten: Alltägliche Tätigkeiten wie Anziehen oder Kochen werden zunehmend schwieriger und sind schließlich nicht mehr möglich.

Störungen der Sprache: Die Sprache vereinfacht sich, der Wortschatz schrumpft, und Patient:innen nutzen oft Umschreibungen. Das Verstehen komplexer Sätze fällt schwer.

Einschränkung räumlich-konstruktiver Fähigkeiten: Es fällt Betroffenen schwer, räumliche Objekte zu erkennen oder darzustellen, beispielsweise das Zeichnen eines Hauses.

Störung der Motivation: Viele Betroffene ziehen sich früh zurück, meiden Herausforderungen und vernachlässigen Hobbys sowie soziale Kontakte.

Schwankende Gefühlslage: Die Stimmung von Betroffenen kann schnell und unerwartet wechseln, was das Umfeld stark belasten kann. Aggressivität, Angst und Misstrauen können ebenfalls auftreten.

vgl. Alzheimer Austria. Symptome der Alzheimer Krankheit. https://www.alzheimer-selbsthilfe.at/was-ist-demenz/symptome-der-alzheimer-krankheit/ (Abgerufen 21.02.2025)

Diagnose

Untersuchungsverfahren

Um festzustellen, ob eine degenerative Demenz vorliegt oder eine andere behandelbare Erkrankung, werden neurologische, psychiatrische und internistische Untersuchungen durchgeführt. Die Diagnose wird durch psychologische Tests, Laboruntersuchungen und bildgebende Verfahren unterstützt.

Arztgespräch

Das Anamnesegespräch erfasst die persönliche und medizinische Geschichte des Patienten oder der Patientin, inklusive psychischer und sozialer Faktoren. Zusätzlich wird eine Fremdanamnese mit Angehörigen durchgeführt, um unterschiedliche Perspektiven zu den Symptomen zu erhalten.

Vorbereitung auf das Arztgespräch

Patient:innen und Angehörige sollten beobachtete Symptome, vorhandene Vorerkrankungen und eine Liste der aktuellen Medikamente zum Gespräch mitbringen.

Körperliche Untersuchung

Laboruntersuchungen und EKG dienen der Abklärung anderer möglicher Ursachen oder Mangelzustände, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen.

Neuropsychologische Untersuchung

Spezifische Tests messen Gedächtnis, Sprachfähigkeiten, Orientierung, Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen. Der Mini-Mental-Status-Test (MMST) und weitere Tests wie der Montreal Cognitive Assessment dienen der genaueren Bewertung kognitiver Funktionen.

vgl. Gesundheit.GV.AT. (2025). Demenz: Diagnose. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/gehirn-nerven/demenz/diagnose.html (Abgerufen 21.02.2025)

Behandlung

Medikamentöse Therapie

Zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die primär darauf abzielen, die Selbstständigkeit der Patienten oder der Patientin zu erhalten und den Verlauf der Erkrankung zu verzögern. Unter den eingesetzten Medikamenten sind vor allem Antidementiva wie Cholinesterase-Hemmer und Memantine verbreitet.

  • Cholinesterase-Hemmer: Diese werden vornehmlich in leichten bis mittelschweren Stadien verwendet, um die Nervenzellfunktion zu unterstützen und den Abbau des Botenstoffs Acetylcholin zu verhindern. Ihre regelmäßige Anwendung kann den Krankheitsverlauf verzögern und Symptome mildern, wobei eine hohe Dosis oft erforderlich ist.
  • Memantine: In mittleren bis schweren Krankheitsstadien wird Memantine eingesetzt, das die Überreizung des Nervengewebes durch Blockade des Botenstoffs Glutamat verhindern soll.

Diese Medikamente können den Verlauf der Alzheimer-Krankheit zwar nicht stoppen, aber sie können die Lebensqualität der Betroffenen verbessern und die Belastung für Angehörige verringern, indem sie den Krankheitsverlauf verzögern.

mobile ergotherapie wien_1

Nicht medikamentöse Therapie

Gedächtnistraining, Musiktherapie, Ergotherapie und Validation unterstützen Menschen mit Demenz. Gedächtnistraining fördert geistige Fähigkeiten, hilft Gedächtnisdefizite zu kompensieren und stärkt in stressfreier Atmosphäre die individuelle Entwicklung. Musiktherapie verbessert kognitive Funktionen und die Lebensqualität, indem sie emotionale Erinnerungen aktiviert und Kommunikation fördert. Ergotherapie hilft Demenzpatienten, ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität zu erhalten, durch Lösungen für Alltagsaufgaben und die Integration von Angehörigen. Validation ist eine empathische Kommunikationsmethode, die das Leben der Betroffenen wertschätzt und alte, ungelöste Konflikte adressiert, um ihre Würde zu wahren.

mobile ergotherapie wien_1

vgl. Alzheimer Austria. (2025). Behandlungsmöglichkeiten. https://www.alzheimer-selbsthilfe.at/was-ist-demenz/behandlungsmoeglichkeiten/#nichtmed (Abgerufen 21.02.2025)

Vorsorge

Gedächtnismanagement

Das Gehirn ist wie ein Muskel zu verstehen, der regelmäßig trainiert werden muss. Die Stärkung der geistigen und kognitiven Reserve macht das Gehirn widerstandsfähiger, was dem Verfall der geistigen Funktionen vorbeugen kann. Kognitiv anspruchsvolle Übungen wie Kreuzworträtsel oder das Lernen einer neuen Fähigkeit, wie zum Beispiel das Spielen eines Instruments, Singen, Tanzen, Lesen oder Basteln können das Gehirn trainieren, das Gedächtnis verbessern und Nervenschäden ausgleichen.

Soziale Kontakte

Sozialer Austausch verbessert Sprachvermögen, Kurzzeitgedächtnis, Sinneswahrnehmungen und emotionale Verarbeitung. Regelmäßige Interaktionen mit Freund:innen und Familie sind entscheidend, da Isolation das Risiko einer Demenzerkrankung erhöhen kann. Soziale Aktivitäten fördern zudem die geistige Leistungsfähigkeit und helfen, soziale Netzwerke zu pflegen.

Körperliche Bewegung

Körperliche Fitness ist essentiell zur Demenzprävention. Regelmäßige Bewegung verbessert die Gehirnstruktur und fördert die Bildung neuer Nervenzellen. Geeignete Sportarten umfassen Aerobic, Ausdauer-, Kraft- und Multikomponenten-Training. Wichtig ist dabei der Schutz des Kopfes, um Gehirnerschütterungen und das damit verbundene Risiko zu minimieren. Sicherheitsausrüstungen wie Helme sind beim Sport unerlässlich.

Gesunde Ernährung

Eine gesunde Ernährung mit mediterranen Speisen, die viel Gemüse, Beeren, mäßig süßes Obst, vollkornreiche Kohlenhydrate, Eiweiß, und fettigen Fisch mit Omega-3-Fettsäuren beinhalten, kann demenzfördernde Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck vorbeugen. Diese Fettsäuren und hochwertige pflanzliche Öle senken das schädliche LDL-Cholesterin. Vermeiden Sie rotes Fleisch, Fertigprodukte und fettreiche Milchprodukte sowie Übermaß an Salz und Zucker. Trinken Sie täglich 2 bis 3 Liter Wasser, um gut hydriert zu bleiben.

mobile ergotherapie wien_1

Bluthochdruck senken

Blutdruck steht in direktem Zusammenhang mit Bewegung und Ernährung. Unzureichende körperliche Aktivität und schlechte Ernährung können zu hohem Blutdruck führen, der Durchblutungsstörungen im Gehirn und kognitive Störungen verursacht. Ein dauerhaft hoher systolischer Wert über 140 mmHg kann das Demenzrisiko erheblich erhöhen und zu vaskulärer Demenz führen. Regelmäßige Blutdruckkontrollen und gegebenenfalls dessen Senkung sind daher essenziell.

Schlussfolgerung

Demenz ist eine fortschreitende Gehirnerkrankung, die erhebliche kognitive Beeinträchtigungen verursacht. In Österreich sind laut der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft etwa 130.000 Menschen betroffen, und es wird erwartet, dass sich diese Zahl bis 2050 auf über 250.000 erhöhen könnte. Zur Verringerung des Demenzrisikos sind ein gesunder Lebensstil, regelmäßige körperliche Aktivität, ausgewogene Ernährung und soziale Interaktionen von zentraler Bedeutung. Ebenso wichtig ist es, mit dem Rauchen aufzuhören, mäßig Alkohol zu konsumieren und Blutdruck, Cholesterin sowie Blutzucker zu kontrollieren. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von begünstigenden Erkrankungen wie Diabetes oder Depressionen sowie aktive Förderung der geistigen Gesundheit und Stressabbau sind entscheidend, um die Entwicklung von Demenz zu verzögern oder zu verhinder