Verica Golubovic
1. Seit wann arbeitest du in der Pflege?
Ich begann meine Karriere 2002 in Serbien, nachdem ich 2000 mein Diplom als Krankenschwester abgeschlossen hatte. 2005 zog ich nach Österreich, wo ich seit 2010 in der Pflege tätig bin.
2. Wie bist du zum Pflegeberuf gekommen?
Schon als kleines Mädchen, mit zehn Jahren, wusste ich, dass ich im Pflegebereich arbeiten möchte. Mein Traum war es immer, zuerst Kinderkrankenschwester und später allgemeine Krankenschwester zu werden. Ich spielte oft mit Spielzeugspritzen und stellte mir vor, wie ich anderen helfe. Diesen Traum habe ich verwirklicht und ich kann mir heute nicht vorstellen, einen anderen Beruf auszuüben.
3. Wieso hast du dich dazu entschieden komplett freiberuflich zu arbeiten?
Ich habe mich 2019 dazu entschieden, komplett freiberuflich zu arbeiten. Diese Arbeitsweise bot mir die Flexibilität, an verschiedenen Orten zu arbeiten. Das hat mir sehr gefallen, besonders die Möglichkeit, unterschiedliche Kulturen und Traditionen kennenzulernen. Nachdem ich es ausprobiert hatte, versuchte ich zwar für drei Monate, wieder in einem Angestelltenverhältnis zu arbeiten, aber das Gefühl war ganz anders.
Als Freiberuflerin kann ich meine Zeit selbst einteilen und auch Feiertage selbst planen. All diese Vorteile haben mich überzeugt, dass die Entscheidung zur vollständigen Freiberuflichkeit die richtige für mich war.
4. Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Freude? Woran erinnerst du dich gerne?
Das Schönste an meiner Arbeit ist die Bestätigung von den Menschen, denen ich helfe. Wenn Patient:innen mir sagen, dass sie meine Hilfe schätzen und mich als kompetent und freundlich empfinden, gibt mir das eine enorme Motivation, noch besser in meinem Beruf zu werden.
Ein weiterer besonders wertvoller Aspekt sind die intensiven Momente des Abschieds. Es ist eine tiefe und bedeutungsvolle Erfahrung, jemanden in seinen letzten Momenten zu begleiten, ihre Hand zu halten und ihnen Sicherheit zu vermitteln, auch wenn es traurig ist
5. Worauf legst du besonders Wert in deiner alltäglichen Arbeit und außerhalb davon?
In meiner täglichen Arbeit ist es mir besonders wichtig, dass sich die Menschen, die ich pflege, sicher und verstanden fühlen. Ihr Vertrauen ist entscheidend. Ich schätze sowohl positive als auch negative Rückmeldungen, denn Kritik sehe ich als eine Möglichkeit, mich zu verbessern.
6. Was bringt dir Entlastung von deinem Pflegealltag? Was machst du in deiner Freizeit?
Um einen Ausgleich zum Pflegealltag zu finden, verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie und mache lange Spaziergänge mit meinen zwei Hunden. Wenn ich Zeit finde, lese ich gerne oder treffe mich mit Freund:innen. Gelegentliches Training hilft mir ebenfalls, zu entspannen. Das ist meine wahre Entlastung.