Maika Pohl

Maika P.

1. Seit wann arbeitest du in der Pflege?

Ich bin seit 2003 in der Pflege tätig. Meine Ausbildung habe ich in Deutschland gemacht und danach direkt in der Hauskrankenpflege begonnen. 2013 bin ich nach Österreich gezogen und arbeite seitdem im selben Spital. Dort habe ich über elf Jahre auf einer chirurgischen Akutstation gearbeitet. Diese Zeit war sehr spannend, in der ich viel gelernt und mich fachlich stetig weiterentwickelt habe. 

Parallel dazu habe ich durch verschiedene Weiterbildungen, etwa im Wundmanagement und der Kontinenzberatung, mein Wissen erweitert. Nach diesen Jahren habe ich in den OP-Bereich gewechselt, in dem ich aktuell tätig bin. 

2. Wie bist du zum Pflegeberuf gekommen? 

Als Jugendliche wusste ich eigentlich gar nicht so richtig, was ich später machen wollte. Meine Mutter hat mir dann vorgeschlagen, Krankenpflegerin zu werden, weil sie meinte, Pflege sei ein Beruf mit Zukunft, und ich ja einen sicheren Job brauche. Ich selbst hatte ganz andere Vorstellungen, ich wollte eigentlich Ergotherapeutin oder Friseurin werden. 

Aber meine Mutter hat daran geglaubt, dass ich für die Pflege gut geeignet bin und die nötigen Fähigkeiten mitbringe. Nach meinem ersten Praktikumstag bin ich nach Hause gegangen, habe mich auf das Sofa gesetzt und hatte zum ersten Mal wirklich das Gefühl: Das ist, was ich machen möchte. 

Seitdem hat sich daran nichts geändert – im Gegenteil. Ich habe mich weiterentwickelt, konnte mich immer wieder spezialisieren und weiß, dass ich mit meiner Arbeit Menschen wirklich helfen kann. Für mich ist die Pflege nach wie vor mein absoluter Traumjob.  

3. Wieso hast du dich dazu entschieden, komplett freiberuflich zu arbeiten?

Ich arbeite teilweise freiberuflich, weil es für mich einfach der nächste Schritt in meiner Karriere war, etwas Neues auszuprobieren. Ich bin seit etwa zwei Jahren bei HeldYn, und durch meine Erfahrung in der Hauskrankenpflege hatte ich bereits eine Vorstellung davon, wie freiberufliche Pflege funktioniert. Deshalb wollte ich einfach mal testen, wie es für mich wäre. 

Mir gefällt besonders, dass ich keine Einschränkungen habe und die Kommunikation direkt mit den Patient:innen läuft. So kann ich genau die Leistungen anbieten, die den Patient:innen wirklich helfen und die sie sich wünschen, und nicht nur das, was von Krankenkassen vorgegeben und bezahlt wird. Der Kontakt zu meinen Kund:innen ist sehr angenehm, und ich habe viel Erfolg mit denen, die ich betreue. 

4. Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Freude? Woran erinnerst du dich gerne?

Am meisten Freude an meiner Arbeit macht mir das Geben – und dass man genau so viel zurückbekommt. Ich bin so erzogen worden, jeden Menschen so zu behandeln, wie ich selbst behandelt werden möchte. Das ist heute leider nicht mehr selbstverständlich, deshalb freue ich mich umso mehr über die Dankbarkeit, die ich zurückbekomme.  

Besonders prägend waren meine Erfahrungen mit Patient:innen in der Chirurgie, die seltene Erkrankungen hatten. Ich begleite sie von der Diagnosestellung über die prä- und postoperative Pflege bis zur Nachsorge über einen längeren Zeitraum. In diesen schweren Situationen höre ich gut zu und kommuniziere offen – über alles Mögliche. Manchmal erzählen sie von ihren Hunden, ich von meinen Katzen. 

Einmal fragte ich bei der Nachsorge, ob der Patient nach dem Anamnese-Gespräch noch Fragen habe, und er antwortete: „Wie geht es eigentlich deiner Marge?“ Marge ist meine Katze, von der ich ihm früher erzählt hatte. Solche persönlichen Momente zeigen mir, wie wertvoll die Beziehung zu meinen Patient:innen ist. Viele kommen noch Jahre später zurück und begrüßen mich beim Namen. Das bedeutet mir viel. 

5. Worauf legst du besonders Wert in deiner alltäglichen Arbeit und außerhalb davon?

In meiner täglichen Arbeit lege ich besonders viel Wert auf Respekt und eine Kommunikation auf Augenhöhe. Für mich ist es wichtig, empathisch zu sein und die Bedürfnisse der Patient:innen wirklich anzunehmen – auch wenn diese nicht immer mit meinen eigenen Vorstellungen oder Ansichten übereinstimmen. Es geht nicht darum, was ich für richtig halte, sondern darum, was für die Patient:innen das Beste ist und was sie sich selbst wünschen. 

Auch wenn ich manchmal nicht ganz nachvollziehen kann, warum jemand ein bestimmtes Bedürfnis hat, unterstütze ich diese Entscheidung, denn am Ende zählt, dass die Patient:innen zufrieden sind und genau das bekommen, was für sie wirklich passt. 

6. Was bringt dir Entlastung von deinem Pflegealltag? Was machst du in deiner Freizeit?   

Ich lebe mit drei Katzen zusammen, für mich sind sie echte Mental-Health-Support-HeldYnnen. Sie geben mir unglaublich viel Ruhe und Ausgeglichenheit, besonders nach einem anstrengenden Tag.  

Außerdem bin ich ein sehr musikverbundener Mensch. Musik gehört einfach zu meinem Alltag und begleitet mich überall hin. Ich liebe es, auf Konzerte und Festivals zu gehen. Dort kann ich komplett abschalten und einfach den Moment genießen. Für mich ist das der perfekte Ausgleich zum Pflegealltag.