Verica Golubovic

Angela Duminica

1. Seit wann arbeitest du in der Pflege? 

Ich arbeite schon seit 2003 im Pflegebereich. Angefangen hat alles in Deutschland, aber 2015 habe ich mich dann entschlossen, nach Österreich zu ziehen. Hier bin ich seither als Personenbetreuerin tätig.

Ich stecke wirklich viel Herz in meine Arbeit. Immer wenn ich ein bisschen Zeit finde, versuche ich, mich weiterzubilden. Ich bin ständig auf der Suche nach neuen Informationen und Möglichkeiten, um mich zu verbessern und meine Fähigkeiten zu erweitern.

2. Wie bist du zum Pflegeberuf gekommen?  

Zur Pflege kam ich durch persönliche Gründe: Mein Großvater in Deutschland brauchte damals Hilfe und fragte mich, ob ich zu ihm ziehen könnte, um ihn zu unterstützen. Eine gute Freundin von mir, die bereits als Personenbetreuerin arbeitete, schlug dann vor, dass ich nach Österreich kommen sollte. Sie erzählte mir, dass die Arbeitsbedingungen hier viel besser sind. Das hat mich überzeugt.

3. Wieso hast du dich dazu entschieden komplett freiberuflich zu arbeiten?  

Ich habe mich für die Selbstständigkeit entschieden, weil meine frühere Arbeit in der 24-Stunden-Betreuung oft sehr belastend war. Es geht einem nahe, täglich zu sehen, wie schlecht es den Patient:innen geht. Auch meine eigene Freizeit kam viel zu kurz.

Jetzt, als Selbstständige habe ich die Freiheit, meinen Tag selbst zu gestalten, was meiner mentalen Gesundheit sehr guttut. Ich kann jetzt öfter Sport machen, in Ruhe ein Buch lesen oder Kurse besuchen, um mich weiterzubilden. Das Beste daran ist, dass ich meine Kund:innen jetzt noch gezielter betreuen kann.

4. Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Freude? Woran erinnerst du dich gerne? 

Die größte Freude an meiner Arbeit ist, dass ich so viel von meinen Patient:innen lernen kann. Auch wenn viele von ihnen gesundheitliche Einschränkungen haben, sind sie Menschen mit spannenden Lebensgeschichten und einer unglaublichen Lebensfreude.

Es berührt mich jedes Mal, wenn ich sehe, wie sie trotz allem positiv bleiben. Manche können vielleicht nicht sprechen, aber ihre Blicke und die Art, wie sie sich ausdrücken, sind voller Liebe und Dankbarkeit. Das finde ich wirklich etwas ganz Besonderes.

5. Worauf legst du besonders Wert in deiner alltäglichen Arbeit und außerhalb davon?  

In meiner täglichen Arbeit lege ich besonders viel Wert darauf, den Charakter und die individuellen Bedürfnisse der Menschen, die ich betreue, zu verstehen. Es ist mir wichtig, nicht nur routinemäßig zu arbeiten, sondern wirklich auf die spezifischen Bedürfnisse einzugehen und motivierend zu wirken.

Besonders bei Personen mit Depressionen bemühe ich mich, positive Gesprächsthemen zu finden. Mein Ziel ist es nicht nur, Hilfe zu leisten, sondern auch dazu beizutragen, dass sich die Menschen glücklich fühlen. Außerhalb meiner alltäglichen Arbeit halte ich es für wichtig, mich ständig weiterzuentwickeln und zu verbessern.

6. Was bringt dir Entlastung von deinem Pflegealltag? Was machst du in deiner Freizeit?   

Um vom Pflegealltag abzuschalten, tauche ich gerne in die Welt der Sprachen ein. Ich lerne Italienisch, Spanisch, Norwegisch, Russisch, Deutsch und Französisch. Es ist faszinierend zu sehen, wie jede Sprache ihre eigene Welt eröffnet. Zum Entspannen lese ich auch gerne. Diese Abwechslung hilft mir, zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu sammeln.