Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zählt weltweit zu den häufigsten Lungenerkrankungen und verschlechtert sich mit der Zeit. Sie tritt vor allem bei Menschen über 40 auf und äußert sich durch Symptome wie chronischen Husten, Atemnot und Auswurf, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Während es noch keine Heilung gibt, können verschiedene Behandlungen die Symptome mildern und die Lebensqualität verbessern. Dieser Artikel behandelt die Ursachen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten von COPD sowie präventive Maßnahmen.

Zu den häufigsten Formen von COPD gehören das Lungenemphysem, das durch Schäden an den Lungenbläschen zu Atemschwierigkeiten führt, und die chronische Bronchitis, die eine Entzündung und Verengung der Bronchien bewirkt, was zu Husten und Atemnot führt.

vgl. Österreichische Lungenunion. (2025). Was ist COPD? https://www.lungenunion.at/was-ist-copd/ (Abgerufen 13.02.2025)

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Stadien bei COPD

Stadium I (leicht)

Ein FEV1/FVC-Verhältnis von weniger als 0,7 und ein FEV1 von mehr als oder gleich 80% des erwarteten Wertes.

Symptome von COPD sind in diesem Stadium oft sehr mild und können in vielen Fällen auch unbemerkt bleiben. Die häufigsten Krankheitsmerkmale sind anhaltender Husten, vermehrter Auswurf und leichte Atemnot bei körperlicher Anstrengung.

Stadium II (moderat)

Ein FEV1/FVC-Verhältnis von weniger als 0,7 und ein FEV1 von 50% bis weniger als 79% des erwarteten Wertes.

In diesem Stadium nehmen die Symptome zu. Atemnot tritt häufiger auf und kann sich bereits bei geringer körperlicher Anstrengung ankündigen. Gleichfalls kann der Husten schwerwiegender werden und vermehrt Auswurf produzieren.

Stadium III (schwer)

Ein FEV1/FVC-Verhältnis von weniger als 0,7 und ein FEV1 von 30% bis weniger als 49% des erwarteten Wertes.

Hier treten die Symptome nun in den meisten Fällen mit hoher Intensität auf. Die Atemnot kann sich verschlimmern und kann auch in Ruhephasen auftreten. Der Husten, sowie der dabei produzierte Auswurf können stark zunehmen und auch die Wahrscheinlichkeit einer Exazerbation (Verschlimmerung) wird immer höher.

Stadium IV (sehr schwer)

Ein FEV1/FVC-Verhältnis von weniger als 0,7 und ein FEV1 von weniger als 30% des erwarteten Wertes oder ein FEV1 von weniger als 50% des erwarteten Wertes plus chronische respiratorische Insuffizienz.

In diesem fortgeschrittenen Stadium von COPD leiden Betroffene unter starken Symptomen. Schwerwiegende Atemnot ist auch bei minimaler körperlicher Aktivität ständig präsent, ebenso wie schwerer Husten und Auswurf. Häufige Exazerbationen, die lebensbedrohlich sein können, sind typisch. Zusätzlich treten oft Müdigkeit, starker Gewichtsverlust und Muskelschwäche auf.

Ursachen und Risikofaktoren

Rauchen

Rauchen gilt als die häufigste Ursache für COPD. Tabakrauch schädigt die Lungen und Bronchien, indem er Entzündungen in den Atemwegen verursacht, die zu Verengung und Verstopfung führen können, sowie die winzigen Luftbläschen zerstört, die für den Gasaustausch wichtig sind. Diese Schäden verschlechtern über die Zeit die Lungenfunktion und führen zu typischen COPD-Symptomen wie Atemnot und Husten.

Luftverschmutzung

Staub, Chemikalien und Abgase sind häufig in unserer Umwelt präsent und tragen zur Entstehung von COPD bei. Besonders betroffen sind Menschen, die beruflich schädlichen Stoffen ausgesetzt sind, wie Bergarbeiter und Landwirtschaftsangestellte, die ein höheres Erkrankungsrisiko haben. Auch die verschmutzte Luft in städtischen Gebieten erhöht das Risiko einer COPD-Erkrankung.

Genetische Faktoren

Genetik spielt auch bei COPD eine bedeutende Rolle. Einige Menschen haben eine genetische Veranlagung, die ihre Lungen anfälliger für Schäden macht und das COPD-Risiko erhöht. Ein Beispiel ist der Mangel an Alpha-1-Antitrypsin (AAT), einem Protein in der Lunge. Ein Defizit an AAT kann dazu führen, dass Lungengewebe durch körpereigene Enzyme zerstört wird, was das Risiko für COPD erhöht.

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Infektionen

Chronische Infektionen, wie etwa Tuberkulose oder eine chronische Bronchitis können das Risiko für eine COPD erhöhen. Generell gilt es, sich bei akuten Infektionen der Atemwege einer höheren Wahrscheinlichkeit für COPD bewusst zu sein.

Alter

Das Risiko für die Entwicklung einer COPD steigt parallel mit dem Alter. Viele Senior:innen haben oft schon langjährigen Zigarettenkonsum hinter sich und sind somit in höherer Erkrankungsgefahr. Zudem lässt die Lungenfunktion im Alter tendenziell nach, was das Risiko für eine COPD ebenfalls erhöht.

Diagnose

Die Diagnose von COPD kombiniert Anamnese, körperliche Untersuchung, Lungenfunktionstests und Bildgebung. In der Anamnese wird nach Symptomen wie Atemnot, Husten und Auswurf gefragt, ebenso nach Risikofaktoren. Die körperliche Untersuchung prüft Atemgeräusche und Brustkorbbewegungen. Lungenfunktionstests, wie die Spirometrie, und bildgebende Verfahren wie Röntgen oder CT identifizieren Lungenveränderungen und sind entscheidend zur Bestimmung des Schweregrades. Eine frühzeitige Diagnose ist zentral, um Symptome zu behandeln und die Lebensqualität zu erhalten, sowie das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

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Behandlung

Medikamente

Zur Behandlung von COPD gibt es verschiedene Medikamente. Bronchodilatatoren, die häufig verwendet werden, erweitern die Bronchien und erleichtern das Atmen. Sie sind als Inhalatoren oder Tabletten verfügbar und unterteilen sich in Beta-Agonisten, die schnell wirken und oft bei akuten Symptomen eingesetzt werden, sowie Anticholinergika, die länger wirken und für die Langzeitbehandlung genutzt werden.

Entzündungshemmende Medikamente wie Kortikosteroide werden oft zusammen mit Bronchodilatatoren eingesetzt, entweder als Inhalator oder Tablette. In schweren Fällen können auch Antibiotika nötig sein, um bakterielle Infektionen zu behandeln.

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Sauerstofftherapie

In fortgeschrittenen Stadien von COPD ist in einigen Fällen ein Sauerstofftherapie notwendig, um den Sauerstoffgehalt im Blut aufrechtzuerhalten und die Atmung zu erleichtern. Sauerstoff wird hier mithilfe einer Maske oder einer Nasenbrille verabreicht und kann entweder zu Hause oder im Krankenhaus durchgeführt werden.

Chirurgische Eingriffe

In manchen Fällen kann die Linderung von COPD-Symptomen am besten durch chirurgische Eingriffe erreicht werden. Eine Lungenvolumenreduktion, bei der beschädigtes Lungengewebe entfernt wird, kann das Atmen erleichtern, indem sie den verbleibenden Teil der Lunge entlastet. Bei sehr schwerwiegenden Erkrankungen, wenn andere Behandlungen nicht erfolgreich waren, kann auch eine Lungentransplantation eine Option sein.

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Palliativbehandlung

In weit fortgeschrittenen Stadien von COPD kann eine Palliativbehandlung in Erwägung gezogen werden, um die schwersten Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern. In dieser Behandlung können Schmerzmedikamente, Atemunterstützung und psychologische Unterstützung eine wichtige Rolle spielen.

Vorsorge

Rauchen vermeiden

Da Rauchen, wie bereits erwähnt, als Hauptgrund für COPD angesehen wird, ist das Vermeiden von Tabakrauch in jeglicher Form klarerweise der wichtigste Schritt in der Vorbeugung der Erkrankung. Wie bereits im vorigen Kapitel beschrieben, ist dieses Unterfangen zwar kein leichtes, aber durchaus schaffbar mithilfe der richtigen Unterstützung.

Vermeiden von Schadstoffen am Arbeitsplatz

In der Industriebranche, besonders in der Landwirtschaft, Textilindustrie und im Mineralienabbau, sind die Lungen durch schädliche Stoffe wie Chemikalien, Staub oder Dämpfe belastet. Beschäftigte in diesen Sektoren sollten adäquate Schutzkleidung tragen und alle verfügbaren Schutzmaßnahmen nutzen, um den Kontakt mit diesen schädlichen Stoffen zu minimieren.

Gesunder Lebenswandel

Eine gesundheitsbewusste Lebensweise kann die Lungenfunktion verbessern und das COPD-Risiko senken. Regelmäßige körperliche Betätigung, ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung sind einfache Maßnahmen zur Förderung der Lungengesundheit. Die Bedeutung von gesunder Ernährung und körperlicher Aktivität wird in den folgenden Abschnitten noch detaillierter erläutert.

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Luftverschmutzung vermeiden

Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon sind einige der Luftschadstoffe, die das Risiko für Atemwegserkrankungen erhöhen können. Das regelmäßige Informieren über die Luftqualität in der eigenen Umgebung und das Ergreifen von Schutzmaßnahmen können helfen, die Exposition gegenüber diesen Schadstoffen zu minimieren.

Regelmäßige medizinische Untersuchungen

Wie bereits in dem Kapitel zur Feststellung von COPD erwähnt, sind eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von immenser Bedeutung im Kampf gegen die Lungenerkrankung. Regelmäßige Besuche bei dem Arzt oder der Ärztin des Vertrauens sollten konsequent unternommen werden, vor allem von jenen Personen, die ein höheres Erkrankungsrisiko vorweisen.

Schlussfolgerung

COPD beeinträchtigt häufig die Lebensqualität erheblich, doch es gibt effektive Wege, Symptome zu lindern und die Krankheit zu verlangsamen. Maßnahmen wie ein gesunder Lebensstil, das Meiden von Schadstoffen und der Einsatz von Medikamenten verbessern die Alltagsqualität. Fortschritte in der Behandlung wie personalisierte Therapien und neue Impfstoffe sind wichtig. Eine frühe Diagnose und Behandlung sind entscheidend. Zudem ist es wichtig, das Bewusstsein für COPD zu erhöhen, um Symptome und Behandlungsmöglichkeiten besser zu verstehen und das Leben von Betroffenen zu verbessern.