Mit fortschreitendem Alter können unsere Augen an Sehkraft verlieren und anfälliger für bestimmte Erkrankungen werden. Damit Sie die Anzeichen dieser Erkrankungen frühzeitig einschätzen können, möchten wir Ihnen im folgenden Artikel einen Überblick über die häufigsten altersbedingten Seherkrankungen bieten. Dazu zählen: die Makuladegeneration, der Grauer Star, das Glaukom und die diabetische Retinopathie.
Definition von altersbedingten Seherkrankungen
Altersbedingte Seherkrankungen sind Augenprobleme, die sich im Laufe des Lebens, insbesondere im fortgeschrittenen Alter entwickeln. Sie sind oft das Ergebnis von Veränderungen in den Strukturen des Auges oder im Sehsystem. Wenn unbehandelt, können sie den Alltag erheblich beeinträchtigen. Nur weil diese Erkrankungen allerdings im Alter auftreten, bedeutet es nicht notwendigerweise, dass sie Teil des natürlichen Alterungsprozesses sind. Ihr Auftreten wird vielmehr durch spezifische Faktoren und Risiken bedingt.
Überblick über die häufigsten Seherkrankungen
Makuladegeneration
Die Makuladegeneration ist eine Seherkrankung, die die Makula, den zentralen Bereich der Netzhaut, betrifft. Dieser Bereich ist entscheidend für scharfes Sehen. Üblicherweise wird zwischen zwei Hauptformen unterschieden: der trockenen und der feuchten Form.
Im Folgendem möchten wir nun näher auf ihre Ursachen, Symptome, sowie etwaige Präventionsmaßnahmen und Behandlungsoptionen eingehen.
Ursachen und Risikofaktoren
Es gibt vielfältige Ursachen und Risikofaktoren, die eine Entwicklung begünstigen können:
- Alter
- Genetische Veranlagung
- Rauchen
- UV-Strahlung
- Unausgewogene Ernährung
Symptome und Auswirkungen
- Verschwommenes Zentrum des Gesichtsfeldes:
Oft bemerken Betroffene die Erkrankung, indem das Zentrum ihres Sichtfeldes zunehmend unscharf oder verzerrt wirkt. Sie erleben dadurch häufig Probleme beim Lesen oder beim Erkennen von Gesichtern. - Abnehmende Farb- und Kontrastwahrnehmung:
Ein anderes Symptom ist eine veränderte Farb- und Kontrastwahrnehmung. Farben erscheinen weniger intensiv oder die Wahrnehmung von Kontrasten fällt zunehmend schwer. - Einfluss auf tägliche Aktivitäten:
Generell kann die Makuladegeneration unterschiedlichste Lebensbereiche einschränken und damit auch die Fähigkeit zur selbstständigen Lebensführung beeinträchtigen.
Präventionsmaßnahmen und Behandlungsoptionen
- Rauchverzicht:
Raucher:innen weisen ein erhöhtes Risiko einer Erkrankung auf, welches natürlich mit dem Verzicht auf das Rauchen reduziert werden kann. - UV-Strahlung:
Beim Sonnenbaden oder beim Aufenthalt im Freien sollte eine Sonnenbrille nicht fehlen. Vor allem gilt es auf einen ausreichenden UV-Schutz der Brille zu achten, um die Augen tatsächlich schützen zu können. - Ernährung:
Ebenso spielt die Ernährung eine zentrale Rolle in der Erhaltung der Augengesundheit. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren kann schon viel zur körperlichen Gesundheit beitragen. - Früherkennung:
Die Bedeutsamkeit regelmäßiger Augenuntersuchungen ist zudem nicht zu unterschätzen, insbesondere wenn in der Familie bereits Fälle einer Makuladegeneration bekannt sind.
Behandlungsoptionen
Es bestehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Welche Option in Frage kommt, sollte aber immerzu individuell innerhalb eines ärztlichen Beratungsgesprächs abgeklärt werden.
Was ist Grauer Star?
Der Graue Star wird medizinisch auch ‚Katarakt‘ genannt und betrifft vor allem ältere Menschen. Er tritt auf, wenn sich die Augenlinse, die normalerweise klar ist, trüb oder opak wird. Dadurch gelangt weniger Licht auf die Netzhaut, was zu Sehproblemen führt. Katarakte können in einem oder beiden Augen auftreten und sich schrittweise, sowie auch plötzlich entwickeln.
Symptome und Diagnose
Zu den häufigsten Symptomen des Grauen Stars gehören:
- verschwommenes Sehen, insbesondere bei hellem Licht,
- Probleme beim Erkennen von Gesichtern oder beim Lesen,
- vermindertes Sehen bei Nacht oder in der Dämmerung,
- oder eine Veränderung der Farbwahrnehmung.
Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Augenuntersuchung. In fortgeschrittenen Fällen kann eine spezielle Untersuchung namens Spaltlampenuntersuchung durchgeführt werden, um das Trübungsausmaß der Linse genauer zu beurteilen.
Chirurgische Eingriffe und Heilungschancen
Grauer Star ist heute chirurgisch gut behandelbar und die meisten Menschen erleben nach der Operation eine erhebliche Verbesserung ihrer Sehkraft. Bei der Operation wird die trübe Linse entfernt und durch eine klare, künstliche Linse ersetzt. Dieser Eingriff ist in der Regel schmerzfrei und erfordert nur einen kurzen Krankenhausaufenthalt.
Glaukom (Grüner Star)
“Glaukom” ist der Überbegriff für eine Gruppe von Augenerkrankungen, die zu erhöhtem Augeninnendruck und Schädigungen des Sehnervs führen können. Da in frühen Erkrankungsstadien oft keine Symptome spürbar sind, nennt man es auch den “stillen Dieb der Sehkraft”. Regelmäßige Untersuchungen sind somit entscheidend, um ein Glaukom frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Ursachen und Risikofaktoren
- Genetische Veranlagung
- Alter
- Ethnische Zugehörigkeit: Menschen afrikanischer, hispanischer oder asiatischer Abstammung haben ein höheres Risiko für bestimmte Formen des Glaukoms.
- Höherer Augeninnendruck: Ein erhöhter Augeninnendruck kann das Risiko ebenso erhöhen.
Symptome und Diagnose
Eine Herausforderung beim Glaukom ist, dass Symptome erst offensichtlicher werden, wenn das Sehvermögen bereits erheblich beeinträchtigt ist.
Zu den Symptomen gehören:
- Verengung des Gesichtsfelds: Die periphere Sicht verschlechtert sich allmählich.
- Lichtempfindlichkeit: Die Augen werden empfindlicher gegenüber Licht.
- Sehprobleme: Betroffene erleben Schwierigkeiten beim Lesen, beim Erkennen von Gesichtern oder beim Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen.
Um eine Erkrankung diagnostizieren zu können, wird der Augeninnendruck gemessen und der Sehnerv untersucht.
Behandlungsoptionen und Lebensstiländerungen
Die Behandlung des Glaukoms zielt in der Regel darauf ab, den Augeninnendruck zu senken und Schäden am Sehnerv zu verlangsamen. Es bestehen Behandlungsoptionen durch:
- Medikamente: Augentropfen oder oral eingenommene Medikamente können helfen, den Augeninnendruck zu senken.
- Lasertherapie: Auch eine Laserbehandlung kann den Druck in den Augen regulieren.
- Chirurgische Eingriffe: In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um den Augeninnendruck zu reduzieren.
Wie auch bei Grauem Star und anderen Seherkrankungen können Lebensstiländerungen wie eine gesunde Ernährung und Rauchverzicht dazu beitragen, das Risiko einer Erkrankung zu minimieren und die allgemeine Augengesundheit zu fördern.
Diabetische Retinopathie
Diabetische Retinopathie ist eine Augenerkrankung, die wie der Name nahelegt, Menschen mit Diabetes betrifft. Ein hoher Blutzuckerspiegel kann nämlich die Augenblutgefäße schädigen und die Netzhaut beeinträchtigen. Dies kann zu Sehproblemen bis hin zur Erblindung führen.
Management und Prävention
Menschen mit diabetischer Retinopathie stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Behandlung offen, darunter Lasertherapie, Injektionen oder Operationen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und das Sehvermögen zu schützen.
Obwohl diese Seherkrankung zwar gut behandelbar ist, sollte die Prävention nicht vernachlässigt werden. Das richtige Diabetesmanagement und eine gute Kontrolle des Blutzuckerspiegels sind hier entscheidend, um der Krankheit vorzubeugen.
Trockene Augen
Ursachen von trockenen Augen
Trockene Augen können aus verschiedenen Gründen auftreten. Dazu gehören trockene Luft und Wind, das Tragen von Kontaktlinsen oder medizinische Faktoren wie das Vorliegen einer Meibom-Drüsen-Dysfunktion. Sollten Sie regelmäßig an trockenen Augen leiden, ist es wichtig, die genaue Ursache zu ermitteln, um schnellstmöglich die richtige Behandlung zu finden.
Symptome
Die Symptome von trockenen Augen können vielfältig sein. Sie reichen von Brennen, Jucken und geröteten Augen bis hin zu verschwommenem Sehen und einem Fremdkörpergefühl.
Behandlung
Je nach Ursache, kann die Behandlung trockener Augen variieren. So können Augentropfen oder Medikamente eine erhebliche Besserung bewirken. Oftmals reichen auch schon Veränderungen im Lebensstil, wie durch die Nutzung von Luftbefeuchtern, das Tragen von speziellen Brillen oder eine Reduktion der Bildschirmzeit.
Fazit: Die Bedeutung der Früherkennung und Prävention
Zusammengefasst sind regelmäßige Augenuntersuchungen unverzichtbar, um verschiedene Seherkrankungen im Alter frühzeitig erkennen zu können. So kann das Fortschreiten einer Krankheit möglichst rasch verlangsamt oder gegebenenfalls das Sehvermögen wiederhergestellt werden. Sollten Sie bei sich oder Ihren Angehörigen Hinweise auf eine Seherkrankung beobachten, empfiehlt es sich diese Probleme möglichst zeitnah bei einem Hausarzt oder einer Hausärztin anzusprechen.
FAQ
- Welche sind die häufigsten altersbedingten Seherkrankungen?
Zu den häufigsten altersbedingten Seherkrankungen zählen: der Grauer Star, die Makuladegeneration, Glaukom (Grüner Star) und die diabetische Retinopathie.
- Gibt es frühzeitige Anzeichen für altersbedingte Seherkrankungen, auf die man achten sollte?
Frühzeitige Anzeichen können verschwommenes Sehen, Probleme beim Erkennen von Gesichtern und das Sehen von Lichtblitzen oder Schatten sein.
- Welche Rolle spielt die genetische Veranlagung bei altersbedingten Seherkrankungen?
Sie kann eine Rolle spielen, insbesondere bei einigen Formen von Makuladegeneration und Glaukom. Allerdings führt die familiäre Häufung einer Erkrankung nicht unwiederbringlich dazu, auch selbst zu erkranken. Zumeist wird sie durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren bedingt.
- Gibt es präventive Maßnahmen, um altersbedingten Seherkrankungen vorzubeugen?
Ein gesunder Lebensstil, einschließlich einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Nichtrauchen kann das Risiko für altersbedingte Seherkrankungen reduzieren. Zudem gilt es auf den Schutz der Augen vor UV-Strahlung zu achten und regelmäßige Augenuntersuchungen wahrzunehmen.
- Kann man mehrere altersbedingte Seherkrankungen gleichzeitig haben?
Ja, es ist möglich, dass Menschen gleichzeitig mehrere altersbedingte Seherkrankungen haben.
- Wie oft sollte man seine Augen im Alter überprüfen lassen?
In der Regel wird empfohlen mindestens einmal im Jahr eine Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen. Bei Auftreten akuter Beschwerden, sollte jedoch die Ursache frühestmöglich in ärztlicher Beratung abgeklärt werden, um etwaige Erkrankungen auszuschließen oder zu verzögern.